Die Concordia beim Frühschoppenkonzert Eltville – Ein gelungener Start in den Sonntag
Jeden ersten Sonntag im Monat findet in der Sommersaison der traditionelle Eltviller Frühschoppen statt. Idyllisch am Rhein gelegen, präsentieren die Eltviller Winzer ihre Erzeugnisse dort in einem Weinpavillon. Dieses seit Jahren institutionalisierte Aushängeschild des Rheingauer Weinbaus erfreut sich großer Beliebtheit. An diesem Sonntag (03.09.) hatte nun die Concordia Mainz-Kostheim die Gelegenheit, den vorletzten Konzerttermin der zu Ende gehenden Saison zu gestalten.
Der Rhein fließt gemächlich dahin, die Wellen plätschern ans Ufer, ein paar Wolken lassen sich von der Sonne ohne großen Widerstand vertreiben, Passanten schlendern gutgelaunt über den Platz mit Pavillon und Bänken: Eine bessere Kulisse für ein Open-Air-Konzert hätte sich der Musikverein Concordia nicht wünschen können. Und weil es keine Bühne gab, sondern nur einen, der für das Orchester vorgesehen war, konnte von allen Seiten zugeschaut und zugehört werden.
Rechtzeitig vor Beginn des Konzertes versammelten sich die Musiker und Musikerinnen, um die notwendigen Vorbereitungen vornehmen zu können. Schon bald bildeten Notenständer und Stühle die Orchesterformation. Zu sehen waren auch nun Boxen, Verstärker und eine Vielzahl von Musikinstrumenten, die darauf warten, zum Einsatz kommen zu können.
Neugierig beobachteten die Spaziergänger und Frühsportler auf der Uferpromenade das Treiben der rot gekleideten Menschen, die nach und nach auf den Stühlen Platz nahmen, mit Blick auf den Dirigenten Michael Pausch, der noch letzte Änderungen am Programm vornahm. Nachdem sich alle Musikerinnen und Musiker mit Getränken gestärkt und die Technik noch einmal überprüft hatten, konnte es pünktlich um 10 Uhr losgehen.
Schon vor dem ersten Stück wurde spontan umdisponiert. Der eigentliche „Opener“ wäre der „Ruetz er Marsch“ gewesen. Doch Musiker sind ein wenig abergläubisch. Und weil der „Ruetz“ im Freien gespielt in der Vergangenheit Regenstimmung aufkommen ließ, entschied sich Michael Pausch angesichts der wenigen Wolken vorsichtshalber für den nicht minder begeisternden Castaldo-Marsch. Eine gute Wahl, wie der bald wolkenfreie Himmel bewies.
Angelockt durch das beherzte Spiel der Concordia-Musiker blieben immer mehr Schaulustige stehen und lauschten der dargebotenen Musik. Schon nach den ersten Stücken war klar, dass für jeden Geschmack etwas dabei war. Songs von Santana, Ernst Mosch, Coldplay, Rudi Carell und den Beatles wechselten sich ebenso munter ab wie die Musikstile. „Latin Fever“ und „Bozener Bergsteigermarsch“ am Rhein: Für die Concordia Mainz-Kostheim kein Problem.
Apropos Rhein: An diesem Ort auf das Medley „Fröhliche Rheinfahrt“ zu verzichten, wäre unentschuldbar gewesen. Ebenso undenkbar wäre es gewesen, das Publikum nur passiv dem Musikgenuss zu überlassen. So griff der Vorsitzende der Concordia, Chrostoph Stoiber, zum Mikrofon und forderte die Zuhörerinnen und Zuhörer bei “Einmal am Rhein” oder “Kornblumenblau” nicht nur zum Mitsingen, sondern auch zum Mitschunkeln auf - mit Erfolg. Und bei “Wenn das Wasser im Rhein goldener Wein wär” mag sich mancher Zuhörer und manche Zuhörerin beim Blick auf den Fluss bei dem Gedanken ertappt haben, was wäre, wenn...?
Nach knapp zwei Stunden und nur einer kleinen Pause zwischendurch neigte sich das Frühschoppenkonzert dem Ende zu. Als nach der Zugabe “Auf der Vogelwiese” die letzten Töne verklungen waren, gab es den erwarteten Applaus als Lohn für die Musikerinnen und Musiker.
Die Passanten und Gäste des Weinpavillons verließen den Ort des Geschehens, vielleicht mit einem Lächeln im Gesicht und dem Gefühl, einen unterhaltsamen Sonntagvormittag am Rhein erlebt zu haben. Ein Open-Air-Konzert ist immer auch eine Ode an die Kraft der Musik, die die Herzen der Menschen verbindet.
Angenehm erschöpft begannen die Musikerinnen und Musiker dann, die Technik abzubauen und die Instrumente zu verstauen. Vielleicht gibt es ja im nächsten Jahr ein Wiedersehen an gleicher Stelle.

